Amateurfunk

Sprechen mit der ganzen Welt
Ein Mikrofon, ein Sendegerät und eine Antenne – mehr braucht es nicht, um
mit einem Farmer in Südafrika, einem König in Thailand, einem berühmten
Schauspieler in Übersee – oder dem Nachbarn um die Ecke zu funken. Der
Sprechfunk ist die einfachste Art der drahtlosen kommunikation.

Analoge und digitale Relaisfunkstellen
Auf UKW-Wellen ist die Reichweite der Funksignale begrenzt. Oft verunmöglichen Gebäude oder Berge das direkte Funken zwischen zwei Stationen. Durch Relaisfunkstellen (Umsetzer) können sie weiter Kontakt
halten. Das Prinzip ist einfach:
Station A sendet auf einer Frequenz, auf welcher der Umsetzer lauscht. Dieses Signal
sendet er auf einer anderen Frequenz wieder aus – dort hört Station B und umgekehrt.

Das Automatic Packet Reporting System (APRS) ermöglicht die automatisierte Verbreitung von Daten (z. B. GPS-Position, Wetterdaten, kurze Textnachrichten) über beliebige Entfernungen im Packet-Radio-Netz. Diese Daten werden auf einheitlichen Simplex-Frequenzen im 2-m-Amateurfunkband bei einer Bitrate von 1200 Bit/s übertragen.

Für den APRS-Betrieb benötigt man (neben einer Zulassung zum Amateurfunkdienst):Eine Datenquelle (meist ein GPS-Empfänger; z. B. serielle GPS-Maus) ein APRS-Modul einen Amateurfunk-Transceiver für das 2-m-Band oder Internet-Anschluss optional einen Amateurfunk-Transceiver und einen TNC für den Zugang zu Packet Radio

FT8 ist eine digitale Betriebsart, die besonders einfach zu handhaben ist und schnelle, einfache Verbindungen erlaubt. Seit der Erfindung von FT8 in 2017 ist die Beliebtheit rasend schnell gestiegen. Heute trifft man oft auf ein fast leeres 20m-Band, aber auf 14074 kHz zeigt sich reger Funkverkehr. Genauso ist es auf 80 m und auf 40 m, FT8 geht immer, aber CW und SSB hört man weniger.

Es wurde von Joe Taylor, K1JT, entwickelt und ist Teil des WSJT-X-Softwarepakets, das für digitale Kommunikation und schwache Signalübertragung optimiert ist.

Die Besonderheit von FT8 liegt in seiner Fähigkeit, stabile Kommunikation auch unter schwierigen Funkbedingungen aufrechtzuerhalten, bei denen normale Sprach- oder CW-Verbindungen möglicherweise nicht möglich wären. FT8 verwendet eine sehr kurze Übertragungszeit von nur 15 Sekunden, in denen eine festgelegte Anzahl von Datenpaketen (77 Bit) übertragen wird. Diese kurze Übertragungszeit ermöglicht eine effiziente Nutzung der Funkressourcen und ist besonders nützlich, wenn die Funkbedingungen durch Störungen, Dämpfung oder starke Distanzen beeinträchtigt sind.

FT8 arbeitet mit schwachen Signalen, indem es eine fehlerkorrigierende Codierung verwendet und eine leistungsfähige Forward Error Correction (FEC) einsetzt. Dies ermöglicht es, Signale zu empfangen und zu dekodieren, die weit unterhalb der normalen Hörbarkeitsschwelle liegen würden. Der Modus eignet sich daher gut für Amateurfunkbetrieb unter schwierigen Bedingungen, beispielsweise bei DX-Verbindungen (Verbindungen über große Entfernungen) oder bei schlechten Ausbreitungsbedingungen.

In FT8 tauschen Funkamateure standardisierte Nachrichten aus, die wichtige Informationen wie Rufzeichen, Signalstärke, DXCC-Entity (geografisches Gebiet), Locator (Standortkoordinaten) und mehr enthalten. Diese Nachrichten werden automatisch generiert und übermittelt, wodurch FT8 auch für teilweise unbeaufsichtigten Betrieb geeignet ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass FT8 ein sehr spezifischer Modus für schwache Signalübertragung ist und nicht für Echtzeitkommunikation oder ausführliche Gespräche geeignet ist. Es wurde entwickelt, um unter den schwächsten Bedingungen zu arbeiten, in denen herkömmliche Kommunikationsarten versagen würden.